Heimsieg

Der 16.2.2019 darf für unseren kleinen Fanclub als historisch betrachtet werden. Erst die seit Langem ersehnte Ernennung unseres Vereins zum 51. Offiziellen Fanclub (OFC) von Rasenballsport Leipzig, dann bei bestem Frühlingswetter ein tolles Stadionerlebnis in Stuttgart mit dem ersten Heimsieg für uns Schwabenballisten gegen die Erstvertretung des VfB Stuttgart. Gegen den VfB II und die Kickers (das damalige 3.Liga-Spiel war so etwas wie die Geburtsstunde der Schwabenballisten) war man im Ländle ja bereits erfolgreich.

Eine Odyssee auf Schwäbisch

Der eingefleischte Schwabe kennt Odisseas (Vlachodimos), wir kennen mittlerweile auch die Odyssee … auf Schwäbisch sozusagen. Nun ist der Schwabe ja an sich ein geduldiger Mensch, er stellt sich mit Vorliebe wahlweise auf der A8 oder der A81 in den Stau, wartet wie der Kollege „tuxbooster“ gerne auf stundenlang auf seine S-Bahn oder hängt in der Warteschleife der chronisch überlasteten Stuttgarter Behördentelefone fest.

Im Sport und insbesondere beim Aufbau unseres kleinen Fanclubs war der Ehrgeiz jedoch größer. Schon 2014 wurde von der Aufnahme in den Olymp der offiziellen Fanclubs des einzig wahren Rasenballsports geträumt. Man tauschte sich in der Folge aus, war vor allem zu Zweitligazeiten in den vielen süddeutschen Auswärtsstadien zu Gast, netzwerkelte und wurde bald stolz von Oberrasenballsportler Ralf Rangnick als Paradebeispiel für die Ausdehnung des Faninteresse bis in die westdeutschen Lande gelobt.

Mit der Einführung des „Schwabenballisten“-Banners stieg die Bekanntheit sprunghaft an und einige Fans des Rasenballsportes meldeten sich in der Folge, der Fanclubs wuchs und gedieh. Es wurde eine Vereinsgründung vorbereitet und Kontakt zum Fanbeauftragten zwecks OFC-Antrag aufgenommen. „Kein Problem“, hieß es, „wir haben Euch auf dem Schirm, gründet Euren Verein und es wird kein Problem“.

Dachten wir … denn der Verein plante die Umgestaltung seiner OFC-Richtlinien. „Sobald die von allen angenommen ist, könnt Ihr den Antrag stellen, bis dahin ist Aufnahmestopp“. So fair, so gut. Dass sich die Annahme der neuen Richtlinien dann um einige Monate verzögerte … geschenkt.

Leider wurde durch den Ansprechpartner die Kommunikation komplett eingestellt. Dumm aber vor allem, wenn ein Fanclub, dessen Vereinsgründung nach unserer stattfand, vor Verabschiedung des neuen OFC-Statuts plötzlich in den OFC-Stand erhoben wurde.

Die Schwabenballisten sammelten bereits ihre Bauern, um mit Fackeln und Mistgabeln gen Leipzig zu ziehen, als im Herbst 2017 sich das neue Fanbetreuerteam dem Thema annahm. Im Dezember 2017 war der Antrag fertig California region phone , es begann das obligatorische „Bewährungsjahr“. „Ob das auch nötig gewesen wäre, wenn wir Spätzle-Bulls heißen würden?“, fragte man sich.

Im Dezember 2018 dann die freudige Ankündigung: „Schwabe, sammle Dich zur OFC-Verleihung in Leipzig!“ Doch wie den gesamten Tross in die Messestadt bewegen? Eine Idee reifte: warum nicht die Verleihung in Stuttgart durchführen? Ein Plan musste her.

Flashback: eine Abstimmung 2017 hatte ergeben, dass die Verleihung durch „Aki“ Watzke stattfinden sollte. Man hätte ihn im „Fritzle“-Kostüm ins Stadion schmuggeln können, um auf dem Feld die Zeremonie durchzuführen, die sportliche Krise beim BVB verhinderte jedoch Akis Verfügbarkeit.

Es sollte also vor dem Spiel stattfinden. Was liegt da näher, als die Fankneipe des „Schwabensturms“ oder die des „Commando Cannstatt“. Leider hatten die Fanbeauftragten plötzlich Sicherheitsbedenken. Auch die Versicherung, dass die Schwabenballisten Schließer aus dem Knast in ihren Reihen hätten, trug nicht zur Beruhigung bei.

Die Rettung nahte in Gestalt der „Kulturinsel“, die dank unseres Mitgliedes Sven ihre Tore für uns öffnete. „Verleihung dahoam“ gesichert, hätte der Bayer gesagt.

Vor dem Spiel ist nach dem Kneipenabend

Kein „Heimspiel“ ohne vorherigen Kneipenabend. Schon im Vorjahr hatten wir zu unserem Kneipenabend netten Besuch von den „Sportfreunden Leipzig“. In diesem Jahr beehrten uns Gäste von den „RB Freunden Bennewitz“, ihrerseits dem zahlenmäßig größten RB-Fanclub. Im „Trollinger“ wurde über Gott und die Welt gesprochen, sogar ein waschechter Schalker war zu Gast.

An dieser Stelle dürfen wir uns herzlich für das Kommen unserer Gäste bedanken und denjenigen, die im kommenden Jahr schon am Vorabend anreisen eine herzliche Einladung aussprechen.

Heimspieltag – da ist das Ding!

Am nächsten Morgen war es dann soweit. Dank unseres Schriftführers und Kleidungswartes Steffen waren die „Schwabenballisten“-Poloshirts rechtzeitig eingetroffen, sodass einem ordentlichen Dresscode für die OFC-Verleihung nichts im Wege stand.

Pünktlich um 12:15 Uhr waren Getränke und Fleischkäsewecken angerichtet für die Feierlichkeiten, die Heim- und Auswärtsbanner der Schwabenballisten zierten einträchtig die Wände. Was fehlte war der „Vater“ der Schwabenballisten, denn unser Vorsitzender Enrico weilte weit entfernt auf einer Familienfeier und durfte den verdienten Lohn seiner Mühen somit nur aus der Distanz auskosten.

So war es dem 2. Vorsitzenden vergönnt, die Fanbetreuer Axel Ackermann und Michael Pietschmann zu begrüßen und die OFC-Urkunde sowie das Trikot mit der Nummer 12 entgegenzunehmen. Axel Ackermann lobt das Engagement der Schwabenballisten und betonte, dass sich der Verein freue, dass der Fanclub den baden-württembergischen Raum mit Leben fülle. Gerade die Einmischung zu fanpolitischen Themen stieß bei den Fanbetreuern auf besondere Resonanz. „Wir freuen uns über Eure kritischen und fundierten Beiträge“.

Im Schweinsgalopp durch die Jahreshauptversammlung

Ein kleiner, homogener Fanclub hat den unschätzbaren Vorteil, dass Jahreshauptversammlungen ohne große Diskussionen ablaufen. Nachdem die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde, durften sich Schatzmeisterin Andrea Hebecker und der 2. Vorsitzende Matthias Busse über eine einstimmige Wiederwahl freuen. Als Beisitzer wurden Udo Hebecker, Andreas Saalmann, Kevin Merkel und Robert Marko gewählt.

Für 2019 sind die Durchführung des Fußballprojektes in der JVA geplant sowie eine Weihnachtsfeier mit RB-Beteiligung, die zeitnah geplant wird. Zudem soll das Fanartikelsortiment um „Schwabenballistenschals“ und weiteres aufgerüstet werden.

Auf ins Stadion

Der frühe Veranstaltungsbeginn ermöglichte auch die Anwesenheit unseres Bannerbeauftragten zur Stadionöffnung, wodurch wir uns direkt an der Front des Fanblocks den prominenten  Bannerplatz zum Heimspiel sichern konnten.

Etwas Überraschung kam auf, als der Kern der aktiven Fanszene das Capopodest verwaisen ließ und vor unserem Block quasi den Beginn des „Ultrablocks“ festlegte. So waren die ausgewiesenen „Nulltras“ plötzlich mitten im Stimmungszentrum des Rasenballsportsupports angekommen.

Dank eines gut aufgelegten Publikumslieblings „Yussi“ Poulsen und eines Geniestreichs von Marcel Sabitzer vom Freistoßpunkt gab es drei Mal Gelegenheit zum Jubel und drei Punkte im Gepäck zum ersten „Heimsieg“ für uns Schwabenballisten in Stuttgart gegen den VfB I.

Die Schwabenballisten möchten sich an dieser Stelle bei allen bedanken, die diesen wunderbaren Tag möglich gemacht haben, allen voran unserem Vorsitzenden Enrico, dem Team der Kulturinsel und unseren Fanbetreuern Axel Ackermann und Michael Pietschmann, die sich unseren Anliegen sofort angenommen haben. Wir hoffen, dass der Verein der Abteilung den Stellenwert einräumt, den er verdient.